Auch wenn es im Moment noch nicht so aussieht, als wäre ein Osterspaziergang eine verlockende Option, wirst Du sicher eine Möglichkeit finden, die Feiertage zu genießen. Ich wünsche Dir dafür die richtige Mischung aus Gesellschaft und Rückzug, die Du brauchst, um zufrieden zu sein.

Ein wenig mehr in österliche Frühlingsstimmung einzutauchen, das gelingt mir gut mit den ersten Strophen eines Gedichts von Theodor Storm, die ich hier aufgeschrieben habe. (Wenn Du es komplett lesen möchtest, findest Du es hier.)

 

Ostern

(Theodor Storm)

 

Es war daheim auf unserm Meeresdeich;

ich ließ den Blick am Horizonte gleiten,

zu mir herüber scholl verheißungsreich

mit vollem Klang das Osterglockenläuten.

 

Wie brennend Silber funkelte das Meer,

die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel,

die Möwen schossen blendend hin und her,

eintauchend in die Flut die weißen Flügel.

durchatmen, entspannen, genießen

 

Im tiefen Kooge bis zum Deichesrand

war sammetgrün die Wiese aufgegangen;

der Frühling zog prophetisch über Land,

die Lerchen jauchzten und die Knospen sprangen.

 

Entfesselt ist die urgewalt´ge Kraft,

die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen,

und alles treibt, und alles webt und schafft,

des Lebens vollste Pulse hör ich klopfen.

 

Der Flut entsteigt der frische Meeresduft;

vom Himmel strömt die goldne Sonnenfülle;

der Frühlingswind geht klingend durch die Luft

und sprengt im Flug des Schlummers letzte Hülle

(…)