Vielseitig, gesund und zeitgemäß

Grünkohl ist eines dieser Lebensmittel, die ganz unterschiedliche Reaktionen hervorrufen: Einige können den Start der Grünkohlsaison kaum abwarten, andere müssen schon beim Gedanken daran würgen. Und dann gibt es noch diejenigen, die ihn einfach nur essen, weil er als sehr gesund gilt. Seit Ewigkeiten ein Traditionsgemüse, hat der Grünkohl in den letzten Jahren einen deutlichen Imagewechsel erlebt. Von „altbacken, schwerer Kost und mit allerlei merkwürdigen Gebräuchen behaftet“ änderte sich sein Ansehen plötzlich zu „hip, modern und eine Art Superfood“. 

Wie bei allem kommt es eben darauf an, wie man ihn zubereitet und serviert. Nur weil Oma ihn jedes Jahr mit süßen Kartoffeln, Schweinebauch und Kochwurst auf den Tisch bringt, heißt es nicht, dass man ihn nicht auch als Salat, im grünen Smoothie oder in Form von Chips genießen kann. Und was hat das jetzt mit Lachyoga zu tun? Ganz einfach: Meine steile These lautet „Lachyoga ist wie Grünkohl!“

Warum Lachyoga wie Grünkohl ist

Vielleicht findest Du den Vergleich ein bisschen schräg, aber hier kommt meine Erklärung: Lachyoga ist eine Praxis, die oft völlig missverstanden, verkannt, zu Unrecht abgelehnt  und in meinen Augen wirklich unterschätzt wird – genauso wie Grünkohl, der oft bei Menschen, die ihn nie auch nur probiert haben, auf Widerstand stößt. Sie haben dabei seltsame Ausdrücke wie „Kohl und Pinkel“ im Kopf und Bilder von deftigen Mahlzeiten und Trinkgelagen vor dem inneren Auge. Viele Menschen, die sich noch nie wirklich mit Lachyoga befasst haben, denken im ersten Augenblick „Das ist doch einfach nur albern!“, „Das ist nichts für mich!“ oder „Da hat sich jemand irgendwelchen Mist ausgedacht, um auf den ‚Yogazug‘ aufzuspringen!“ Aber genau wie beim Superfood aus dem Gemüsegarten steckt hinter Lachyoga viel mehr als man auf den ersten Blick erkennen kann.

Grünkohl ist nicht gleich Grünkohl und Lachyoga ist nicht gleich Lachyoga. Es gibt unzählige Arten, Grünkohl zuzubereiten und mindestens genauso viele Wege, Lachyoga anzuleiten. Du musst eben nur die für Dich passende Methode finden, um es zu genießen. Und womöglich auch den für Dich passenden Menschen, der Lachyoga so anleitet, dass es Dich berührt. Denn wenn Du die Vorurteile mal beiseite schiebst und Dich offen darauf einlässt, wirst Du merken, wie gut es tut.

Kann man Lachyoga wirklich mit Grünkohl vergleichen?

„Lachyoga? Ich weiß ja nicht…“

Bevor wir jetzt noch tiefer eintauchen, klären wir zunächst mal: Was ist Lachyoga eigentlich? Stell Dir vor, Du triffst Dich mit einer Gruppe von Menschen, die gemeinsam lachen. Aber nicht, weil sie sich gegenseitig kitzeln, Witze erzählen oder irgendwelche fragwürdigen Substanzen konsumieren – nein, sie lachen einfach so. Weil sie es wollen. Und weil sie es können. Beim Lachyoga verbinden wir tiefe Atemübungen mit bewusstem Lachen. (Wenn Du mal genauer darüber nachdenkst, wirst Du feststellen: Lachen ist nichts anderes als Ausatmen mit Geräusch.) Verschiedene Elemente der Lebensfreude fließen in eine Lachyoga Session mit ein. Die Ziele dieser lachenden Menschen können unterschiedlich sein, aber oft geht es darum, die körperliche und psychische Gesundheit zu fördern. Klingt komisch? Ist es auch – und genau das macht den Reiz aus. Schließlich geht es hier ums Lachen. Dennoch (oder gerade deswegen) haben viele Menschen Vorurteile oder Zweifel bzgl. Lachyoga:

  • Das ist doch total peinlich!
  • Ich kann nicht auf Kommando lachen.
  • Das ist nichts für mich.
  • Das kann gar nicht funktionieren.

Aber mal ganz ehrlich: Wann hast Du zuletzt von Herzen gelacht? So richtig aus dem Bauch heraus, vielleicht sogar, bis die Lachtränen über Deine Wangen liefen und Du nach Luft schnappen musstest? Wenn das schon länger her ist, könntest Du ein bisschen Lachyoga vertragen. Denn Lachen hilft, Stress abzubauen, kann das Immunsystem stärken, macht den Kopf frei und hebt die Laune. Genau: Du brauchst nicht mal gut gelaunt zu sein, um anzufangen – das Lachen verändert sich ganz von selbst von absichtlich („künstlich“) zu spontan („echt“) während der Lachyoga Einheit und beeinflusst Deine Stimmung.

 

Die Kunst der Zubereitung: Lachyoga hat viele „Geschmacksrichtungen“

Kommen wir nochmal auf den Grünkohl zurück. Menschen, die sagen, dass sie keinen Grünkohl mögen, haben oft einfach noch nicht die richtigen Rezepte ausprobiert. Nicht jeder findet den Klassiker mit Bratkartoffeln und fettigem Fleisch lecker, aber dafür löst er vielleicht als Zutat in einer Gemüsepfanne oder in einem Smoothie Begeisterung aus.

Beim Lachyoga ist es ähnlich: Es gibt unterschiedliche Ansätze, und auch nicht jede Lachyogaleiterin passt zu jeder Persönlichkeit. Es gibt spielerische, meditative, sportliche (ja, Lachyoga kann auch echt anstrengend sein) Ausrichtungen. Der Stil jedes Lachyogaleiters ist einzigartig, und das ist auch gut so, denn auf diese Weise kann für alle Interessierten das passende Lachyoga Erlebnis gefunden werden. Uns alle verbindet jedenfalls der Wunsch, das Lachen in die Welt zu tragen, damit möglichst viele Menschen von den positiven Effekten profitieren können. Ich habe seit 2019 so einige Lachyoga Leiterinnen ausgebildet. Es sind Frauen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten, Zielen und Persönlichkeiten. Jede hat ihre eigene Art entwickelt, Lachyoga anzuleiten und in ihre Arbeit und ihr Leben einfließen zu lassen. Und bei den Tausenden Lachyogaleitern, die es gibt, wirst auch Du den Menschen finden, der das richtige Rezept für Dich hat.

Hier kommt ein kleiner Überblick über unterschiedliche „Rezepturen“ von Lachyoga:

  • Der Klassiker: Gruppenübungen beim Lachtreff / Lachclub
    Hier handelt es sich um regelmäßige Veranstaltungen, bei denen gemeinsam Lachyoga Übungen, gespickt mit kleinen Atemübungen ausgeführt werden. Angebote in Deiner Nähe findest Du z.B. auf der Lachclub Infoseite, die auch über andere Lachyoga-Veranstaltungen informiert.
  • Sportlicher wird es beim Laughter Dance
    Inspiriert durch Zumba, hat Dr. Madan Kataria, der Begründer des Lachyoga, einen Tanz choreografieren lassen, der sportliche Elemente, Bewegungsabläufe aus einigen klassischen Lachyoga Übungen, typische Tanzbewegungen aus Bollywood Filmen und natürlich Lachen enthält. Große Empfehlung, es macht richtig Spaß!
  • Lachmeditation
    In meinen Lachyoga Workshops gehört eine Lachmeditation unbedingt dazu, und ich leite sie dann über in eine klassische geführte Entspannung. Aber natürlich kannst Du auch „einfach so“, ohne vorherige Lachyoga Übungen, eine Lachmeditation genießen.
  • Einzelcoaching
    Manchmal kostet es große Überwindung, in einer Gruppe frei heraus zu lachen. Wir alle wurden schließlich irgendwie sozialisiert, und allzu oft wurden Menschen gerade für ihr Lachen beschämt oder haben unglückliche Erfahrungen gemacht, weil sie z.B. ausgelacht wurden. Hier bietet sich für den Einstieg ein Einzelcoaching an, z.B. mein Freudenfeuer-Funkenflug. Auf diese Weise kannst Du Dich gefahrlos wieder Deinem Lachen annähern.
  • Online Lachyoga
    Inzwischen gibt es unzählige Angebote, um online in Gruppen zu lachen. Ich selbst habe das in Corona-Zeiten gemeinsam mit meiner Lachtreff-Kollegin angeboten, und ich bin froh über diese Möglichkeit. Dennoch finde ich für Gruppen die Begegnung im echten Leben noch deutlich schöner. Aber auch hier gilt: Probiere es aus und finde Dein Lieblingsrezept. Online-Lachgelegenheiten findest Du auch auf der im ersten Punkt verlinkten Info-Seite.
  • Lachtelefon
    Die „Brücke“ zwischen offline Lachtreff und online Lachclub bildet das Lachtelefon. Hier kannst Du kostenlos anrufen und mit Lachprofis telefonieren. So ein Gespräch dauert ca. drei Minuten, und Du kannst mit echten Menschen gemeinsam eine kurze lachende Auszeit genießen.

Du siehst also: Es gibt unzählige Möglichkeiten, Lachyoga zu erleben. Taste Dich heran, probiere verschiedene Ansätze (und Anbieter/innen) aus und finde Dein Lieblingsrezept. Meine Lachyoga-Angebote findest Du auf der Seite Lachyoga Termine, und ich freue mich, wenn wir uns bei einer dieser Gelegenheiten begegnen.

 

Die Wissenschaft hinter dem Lachen

Oft kommt der berechtigte Einwand: „Warum soll ich das machen? Das ist doch viel zu aufwändig. Wenn ich lachen will, schaue ich mir lieber eine gute Komödie oder ein paar lustige Reels an.“ An dem Punkt möchte ich die Wissenschaft ins Spiel bringen: Es gibt tatsächlich eine wissenschaftliche Richtung, die sich mit dem Lachen befasst, nämlich die Gelotologie.

Nach dem momentanen Forschungsstand (Wissenschaft kann ja immer nur den aktuellen Stand des [Nicht-]Wissens feststellen) können wir festhalten:

  • Beim Lachen werden Endorphine ausgeschüttet, die auch gerne als „Glückshormone“ bezeichnet werden.
  • Der Cortisolspiegel (also die Menge des Stresshormons) sinkt ab.
  • Durch das tiefe Atmen wird der Körper besser mit Sauerstoff versorgt.
  • Lachen kann das Immunsystem stärken, die Durchblutung verbessern und sogar Schmerzen lindern.

Das Besondere beim Lachyoga ist nun, dass Du in der Regel während einer Lachyoga Session häufiger, länger und stärker lachst als wenn Du einfach einen witzigen Film schaust. (Versteh mich bitte nicht falsch: Ich liebe lustige Filme, Bücher etc.! Also nutze auch diese Gelegenheiten, denn: Jedes Lachen zählt!) Die Intensität des Lachens ist beim Lachyoga einfach deutlich höher als beim „Alltagslachen“. Und somit ist die positive Wirkung entsprechend stärker.

Dazu kommt die Tatsache, dass Dein Gehirn nicht unterscheidet, ob Du lachst, weil etwas zum Kringeln lustig ist oder ob Du ohne irgendeinen Anlass lachst. Die positiven Effekte bleiben gleich. Lachyoga funktioniert also auch, wenn Du gerade „nichts zu lachen hast“. Wenn das mal nicht genial ist, oder?

Ich vergleiche Lachyoga mit Grünkohl

Der erste Schritt: Einfach machen

Das größte Hindernis auf dem Weg zur Lachyoga Erfahrung ist (wie so oft) der Innere Schweinehund. Mich macht es traurig, wenn ich daran denke, wie viele Menschen sich dieses Erlebnis versagen, weil sie Angst haben, sich lächerlich zu machen. Und glaube mir: Es ist sehr wahrscheinlich, dass Du Dich am Anfang ein bisschen unbehaglich fühlst, Dir blöd vorkommst und Dich irgendwie schämst. Ging mir bei meiner ersten Lachyoga Stunde vor über 20 Jahren auch so. (Ich bin damals eigentlich nur dabei geblieben, weil es mir noch peinlicher gewesen wäre, wieder zu gehen…) Und um gleich auf noch einen Einwand einzugehen: Nein, Lachyoga ist kein Mittel, um Sorgen, Ängste, Nöte einfach unter den Teppich zu kehren. So ein Vorgehen halte ich für äußert ungesund. Meine Gedanken dazu habe ich im Blogartikel „Ist Lachyoga toxische Positivität?“ aufgeschrieben. 

Aber ganz ehrlich: Wir nehmen uns und das Leben doch ohnehin meistens viel zu ernst. Warum also nicht mal ab und an das Innere Kind ein bisschen bespaßen? Ich bin immer noch unglaublich dankbar, dass Lachyoga mir über den Weg gelaufen ist und sich zu so einer tragenden Säule in meinem Leben entwickelt hat. Also gib Dir einen Ruck und probiere es aus. Du brauchst weder eine Yogamatte, noch spezielle Kleidung oder irgendwelche Vorkenntnisse oder besonderen Fähigkeiten. Alles was Du mitbringen solltest, sind Neugier, Offenheit und die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren. Für den leichtesten Einstieg hier ein paar Tipps:

  • Suche Dir einen Lachtreff in Deiner Nähe aus (oder ein Online-Angebot).
  • Gehe mit einer offenen Haltung hin, denke nicht zu lange darüber nach und lass Dich einfach mal auf das ein, was Du dort erleben wirst.
  • Lach nicht allein, nimm am besten noch eine Freundin oder einen Kollegen mit. Zu zweit ist der Einstieg leichter – und egal wie es wird, Ihr habt hinterher auf jeden Fall viel Gesprächsstoff.
  • Mach es zur Routine. Denn einmal lachen ist super, aber durch regelmäßige Anwendung wird das Lachyoga erst zum wahren Gamechanger.

 

Fazit: Lachyoga ist das Superfood für die Seele

Ich habe es schon so oft erlebt: Menschen waren am Anfang skeptisch bis ablehnend. Doch sie haben sich darauf eingelassen und die Übungen mitgemacht. Und dann kam die Magie des Lachens ins Spiel: Die Glückshormone fluteten durch den Körper, Stress ließ nach, Entspannung setzte ein. Ein Gefühl von Verbundenheit und Leichtigkeit kam auf. Und Dankbarkeit für dieses großartige Instrument, mit dem wir so einfach unsere Stimmung beeinflussen können.

Deswegen wiederhole ich: Lachyoga ist wie Grünkohl. Gesund, vielseitig und überraschend gut, wenn man es erstmal probiert und das richtige Rezept gefunden hat. Schmeckt vielleicht nicht jedem sofort, aber mit der richtigen Zubereitung kann es wahre Wunder bewirken. Schau gerne hier nach, was Menschen in Lachyoga Sessions mit mir erlebt haben.

Also, was hält Dich davon ab, Lachyoga auszuprobieren? Wer weiß, vielleicht entdeckst Du eine neue Lieblingsbeschäftigung? Und wenn Du danach voller Energie das Gefühl hast, noch mehr für Deine Gesundheit tun zu wollen, gönn Dir doch einen Grünkohlsalat oder einen grünen Smoothie. Das passt wundervoll zusammen; in einem meiner Fastenbücher steht sogar: „Lachen ist basisch.“

Wie denkst Du jetzt über Lachyoga? Hast Du es schon einmal gemacht? Wie waren Deine Erfahrungen? Erzähl mir gerne davon in den Kommentaren. Fragen, Zweifel, Lob, Kritik, Anmerkungen und Erlebnisberichte – alles ist willkommen.
Und vielleicht sehen wir uns ja bald bei einem meiner Lachyoga Angebote und lachen gemeinsam. Ich freue mich darauf und schicke schon mal ein herzliches Hohohahaha zu Dir!